Auf ein Wort zu Ostern - Emmaus

Auf dem Weg mit dem Auferstandenen.

Zwei Jünger Jesu, sie machen sich aus dem Staub.
Nur weg von Jerusalem, dem Ort ihrer zerstörten Hoffnungen.
Dieser Jesus, ihr Meister und Herr, in einer Nacht und Nebelaktion verhaftet, gefoltert und zu Tode gebracht am Kreuz.

Was hatten sie nicht alles investiert:
Zeit, Vertrauen und Hoffnung.
„Ja, wir aber hatten gehofft,“ dachten sie, „dass er Israel erlösen werde“. (Luk.24,21)

Drei Tage lag er nun schon im Grab.
Zwar versetzten Frauen aus dem Umkreis sie in helle Aufregung, weil an seinem Grab Engel aufgetaucht seien mit den Worten: „Er lebe.“
Aber das konnte ihre Furcht vor Verhaftung durch die Obrigkeit nicht mindern. (vergl. Luk.24,22-23)

So, mit hängenden Köpfen, gesellte sich Jesus auf dem Weg dazu mit der Frage:
„Was sind das für Dinge, über die ihr hier auf dem Wege miteinander redet?“ (Luk.24,17)

Da erfasste sie Trauer und sie begannen, dem vermeintlich Fremden ihr Leid zu klagen.
Als sie sich so alles von der Seele geredet hatten, begann Jesus den Sinn all dessen, was sie erleben mussten zu erklären:
„Wusstet ihr nicht, dass der Messias dies alles erleiden musste?“

Nein sie wussten es nicht.
Und Jesus beginnt behutsam, ihnen die Augen zu öffnen, die Scheuklappen zu nehmen, ihre falschen Erwartungen und Hoffnungen zu korrigieren.
Anhand der Schrift macht er ihnen klar:
„Wenn der Messias wirklich der Erlöser sein soll, dann musste er dieses alles erleiden bis hin in den Tod.“ (vergl. Luk.24,26-27)

Das war für sie umwerfend bewegend und neu.
Sie hatten ihn, den neuen Freund ins Herz geschlossen. So luden sie Ihn ein:
„Herr bleibe bei uns, denn es will Abend werden und der Tag hat sich schon geneigt,“
sagen sie und kehren mit ihm ins Gasthaus am Wege ein.

Und es fällt es ihnen, wie Schuppen von den Augen.
Im gebrochenen Brot begreifen sie seine lebendige Gegenwart. 
Aber vor allem wissen sie jetzt, dass sie Jesus immer wieder begegnen können,
wenn sie sich seine Worte zu Herzen nehmen und miteinander das Brot brechen.
Mit brennendem Herzen sehen, erkennen und glauben sie:
Er lebt. Ihr Herr und Meister ist wahrhaft auferstanden.

Im selben Augenblick hält sie nichts mehr.
Sie eilen noch in der Nacht zurück nach Jerusalem,
dem Ort der enttäuschten Hoffnungen,
Ihr Begreifen drängt sie, das Ereignis mit Jesus auf dem Wege weiter zu erzählen:
Jesus selbst ist das gebrochene Brot,
das die Hoffnung nährt und Gewissheit bringt:
„Der Tod ist  für immer besiegt.“

Wir sind auch heute eingebunden in das Geschehen auf unserem Weg durch die Zeit.
Brannte nicht unser Herz“, rufen die Jünger aus.

Wann gehen uns die Augen auf?
Wann fangen wir mit entflammten Herzen kundzutun, was wir vom Evangelium verstanden haben?
Wann begreifen wir, dass der Auferstandene unter uns im gebrochenen Brot lebendig ist?

Wann können wir sagen: Jesus geht mit uns alle Wege mit,
-         Wege der Trauer.
-         Wege der Verzweiflung.
-         Wege der Enttäuschungen.
-         Wege des Leidens.
-         Wege der Freude.
-         Wege der Dankbarkeit.
-         Wege der liebenden Zuwendung?

Öffnen wir uns für den Herrn.
Dann können wir aus tiefster Herzensüberzeugung sagen:

„Jesus ist wahrhaft auferstanden.“
„Halleluja.“

Diakon

Bruder Gereon
Telefon: 02564 914-110
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