Worte des Lebens zur Ferienzeit
Ferien – Auszeit nehmen- fortgehen
Streben zu neuen Ufern des inneren Neu Werdens,
dem eigenen „ausgebrannt sein“ entgehen, wieder Selbst werden
Urlaub erfahren mit allen Sinnen.
Man muss weggehen können und doch sein wie ein Baum:
Als bliebe die Wurzel im Boden,
als zöge die Landschaft und wir stehen fest.
Man muss den Atem anhalten, bis der Wind nachlässt
und die fremde Luft zu kreisen beginnt, bis das Spiel
von Licht und Schatten,
von grün und blau,
die alten Muster zeigt und wir zuhause sind,
wo es auch sei und nieder sitzen können
und uns anlehnen,
als sei es ein Grab unserer Mutter.
(Hilde Domin)
Außer sich geworden im aufreibenden Alltagsgetriebe,
des nicht mehr bei sich seins, oft machtlos und ratlos.
Fortschritt und Technik, Politik und Wirtschaft,
Karrieren nach oben, wie Karieren nach unten, getrieben von Gier:
Wird der Mensch überrollt von den Ereignissen,
vom Getriebe und der Hetze der Zeit?
„Was ist der Mensch“ - „Wo bleibt der Mensch?“
fragt die Dichterin Hilde Domin.
Der Spannung zwischen äußeren auszehrenden und auslaugenden
gesellschaftlichen Funktionserfordernissen,
die den Menschen zum Sklaven seiner selbst zu erniedrigen droht,
steht entgegen die Sehnsucht, nach
innerer Beheimatung und eigener Standfestigkeit.
Der Mensch braucht Beheimatung, Orte der Ruhe - sprudelnde Quellen,
um nicht auszubrennen:
Der sonntägliche Gottesdienst, Gebetszeiten im Alltag, stille Zeiten,
bewusste Auszeiten, nur noch Da sein,
wie ein ausruhen auf einem Friedensacker auf dem die eigene Mutter ruht.
Menschwerdung
eine Frucht der Liebe
Wer das Leben augenblicklich begreifen will,
muss die Erinnerung an seine Anfänge wecken (M. Buber),
da wo die eigene Menschwerdung begonnen hat.
Im Urlaub:
Mensch werden - Mensch sein
dem Leben neu trauen,
weil Gott es mit uns lebt.
(A.Delp)