So spricht der Herr:
 „Aus Gestein und Wüstensand werden frische Wasser fließen“ (Is.35,1-6)

 Die Zeit ist erfüllt. Gott kommt an und allen Menschen wird zuteil:
 Gottes Heil.

Was für eine Zusage.

Das Bild von Wüste Gestein und Sand, umspült von frischem Wasser löst bei mir starke Gefühle aus. Bei einer Wanderung von Jerusalem nach Jericho durchs Wadi Quelt (wadi=trockenes Flussbett) mitten im Sommer durfte ich selbst diese Erfahrung machen. Die Sonne brannte von oben. Zu Fuß ging es über staubige, Stein übersäte Pfade. Die Kehle brannte trocken und schmerzhaft. Da kam uns ein Beduine entgegen und reichte einem jeden von uns einen Becher Wasser. Köstlich war es. Ein wohliges Gefühl durchflutete mein Inneres.

 Und große dankbare Freude erfüllte mein Herz.

 Jemand klagte mir einmal sein Leid:
„Ich bin am Ende“, sagte er und weiter, “ich fühle mich müde und wie ausgetrocknet. Meine inneren Antriebskräfte gehen gleichsam auf null. Ausgebrannt und leer fühle ich mich.“

Darauf folgte ein langes, gutes, ja heilendes Gespräch. 

Das Bild vom Gestein und Wüstensand nimmt im Inneren des Menschen konkret Gestalt an,
 wenn Beziehungen lieblos und leblos geworden
 oder wenn nach großem Streit sich Herzen verbittern
 und längerfristig in der Beziehungskälte zu erfrieren drohen.

Da tut es gut,
 wenn mit liebender Zuwendung,
 mit Vertrauen schenkender Geduld
 jemand sich kümmert und Herz zeigt.

 Hier greift die Zusage Gottes, dass Tage kommen werden, wo die Wüste blühen wird.

Gott kommt an bei uns immer neu, hier und heute und allen Menschen wir zuteil:
 Gottes Heil.

In der Zeitenfülle gab Gott seiner Liebe ein Gesicht: Jesus Christus.

•            Indem ich seinen Spuren folge und seine Worte „tat- sächlich“ konkret lebe, werde ich durch ihn zur Quelle lebendigen Wassers für Viele.

•            Wenn ich mich dem menschlichen Miteinander liebevoll öffne, gütig mit Herz, demütig im Geist, dann werde ich zur lebendigen Quelle für Viele.

•            Wenn ich trotz meiner Schwachheit und inneren Armut mutig eintrete für Menschen in Not, in Angst, in Verbitterung, dann werde ich zur lebendigen Quelle für Viele.

•            Wenn ich mich alltäglich um ein friedliches Miteinander bemühe und liebevoll eine gute Streitkultur pflege, dann werde ich zur lebendigen Quelle für Viele.

  Aus Gestein und Wüstensand werden frische Wasser fließen.