Auf ein Wort: Drahtseilakt im Sommer
Ein Drahtseilakt mitten am Tag.
Es gilt, dem Leben trauen, weil Gott es mit uns lebt. (A.Delp)
Seiltänzer
sind Akrobaten, belächelt, bestaunt oder beklatscht.
Wer sich aufs Seil wagt,
zielbewusst,
der geht aufs Ganze,
immer nur vorwärts, nie zurück blicken, weiter gehen.
Stillstand ist Rückgang, lebensgefährlich.
Wer sich aufs Seil wagt,
Gott entgegen,
der geht aufs Ganze
Beim Seil-Gang darf der Stab nicht fehlen.
Gleichgewicht halten,
Balance finden, die Mitte sichern, darum geht es.
Immer nur vorwärts, nicht zurück, im Namen des Herrn.
Gott schenkt den Stab, der Zuversicht. (Vergl .Ps. 23)
Damit messen wir den eigenen Horizont
des Glaubens,
der Hoffnung
und der Liebe.
Wer die Mitte verliert,
der stürzt ab ins Meer
der 1000 Schmerzen, in sinnlose Verzweiflung,
der stürzt ab ins Meer
der Seelenangst und ist arm dran,
der stürzt ab ins Meer
der dunklen Schuld und Gottesferne.
Im Raum der Liebe, fern am rettenden Ufer wartet Gott schon,
sehnt sich nach uns. Immer! (vergl. Augustinus)
Wer im Leben nur zusieht, den Hals reckt,
wer im Leben nur Beifall klatscht, Protest schreit,
wer im Leben nur mit läuft, meinungslos unverbindlich,
der wird gelebt, gottlos gesteuert von außen.
Das sind die vom Seil Gestürzten, halt- und orientierungslos ins Bodenlose.
Die bemerken nicht, wie sehr sie als lebendige Tote schon bedeckt sind mit der Asche verbrannter Erdenschuld.
Im Lichte dessen, der sagte: Ich bin das Licht, Jesus Christus,
wird uns das Seil zum festen Grund.
Wer sich wirklich ein Herz nimmt, aufs Ganze geht und
den Drahtseilakte nicht scheut,
den werden Engel auf Händen tragen über das Meer hin zu festem Ufer,
dort,
wo der Himmel auf Erden neues Leben erblühen lässt,
dort,
wo der Raum der Liebe Gottes sich auftut.