Spuren der Heiligkeit in der „Nachfolge“ Jesu.
Welche Eigenschaften führen den Menschen zur Heiligkeit in der „Nachfolge“ Jesu?
Antworten zeigen sich im Leben des Hl. Franz von Assisi.
Damals zu Lebzeiten des hl. Franziskus blühte in den Städten Reichtum und Macht.
Auf dem Lande aber herrschte Armut und Elend.
Die Kirche war davon nicht ausgenommen.
Franziskus begab sich zu den Armen und Schwachen, umarmte Aussätzige, pflegte Kranke
und entschied sich zur radikalen Christus–Nachfolge.
Spuren von Heiligkeit sind:
Achtsam die Welt betrachten, wie sie ist.
Liebe beginnt mit dem Anschauen, hin – sehen, nicht weg – sehen,
hin - hören und den Menschen suchen
in seinem Glück und in seinem Scheitern,
in seinem Leid und in seiner Bedürftigkeit.
Franziskus verzichtete auf Stand, Würde, ja er verzichtete auf sein reiches Erbe,
er verschenkte alles, was er besaß und machte sich selbst zum Diener aller.
Er setzte seine Sorge für die Bedürftigen und Schwachen so radikal um,
dass seine Zeitgenossen sagten, in ihm habe Christus seiner Zeit neu Gestalt angenommen.
Eine Spur von Heiligkeit finden ist,
sich öffnen für Gott, der seiner Liebe ein Gesicht gab, Jesus Christus.
In seiner Spur gleichsam Liebe zu sein,
demütig und dem Nächsten dienen ohne Eigenanspruch
und so der Liebe im Alltag Hand und Fuß zu geben.
Franziskus suchte immer wieder die Einsamkeit auf,
ging von Zeit zu Zeit in die Wüste, abseits, auf einen hohen Berg,
um zu schweigen und zu beten.
Spuren von Heiligkeit sind:
Schweigen lernen, ganz Ohr werden im Herzen,
innerlich hören, was die Liebe meint,
damit mit allen Sinnen eine Zwiesprache mit Gott in Gebet und Lobpreis möglich wird.
Franziskus blieb nicht lange allein.
Er strahlte auf seine Weise eine unbefangene Fröhlichkeit aus.
Bald schlossen sich ihm Gleichgesinnte an.
Daraus erwuchs im Laufe der Zeit die Gemeinschaft der „Minderen Brüder“
Jesus Christus gleich, der zu seinen Jüngern sagte:
Freunde habe ich euch genannt und ihr seid es. Bleibet in meiner Liebe.
Spuren von Heiligkeit sind,
Freude liebevoll weiterschenken und in heiliger Neugier den Menschen suchen,
gastfreundlich sein,
mit anderen eine Willkommenskultur pflegen
und geschwisterlich gemeinschaftliches Leben in Gebet und Tat üben.
Franziskus lebte aus der Wahrheit.
Er scheute sich nicht, sie auszusprechen, sei es gelegen oder ungelegen.
Er nannte Missstände beim Namen.
Mutig trat er zum Beispiel vor den deutschen König Otto III.,
traf sich mit dem ägyptischen Sultan
und nahm die Menschen beim Wort, ermutigte sie zu allem, was dem Leben dient
und ermahnte sie zu lassen, was Leben zerstört.
Spuren von Heiligkeit sind:
Achtsam und mutig dem Leben trauen.
Beherzt gefährliche Lebensumstände, Spaltung und Streit, Betrug und Lüge beim Namen nennen und immer neu Schritte zum Frieden wagen,
mit einem versöhnten Herzen den Menschen suchen
und in allem aus der Wahrheit leben.
Franziskus nannte die Sonne seine Schwester und den Mond seinen Bruder.
Er verband sich geschwisterlich mit der Schöpfung Gottes.
Er lebte fröhlich und frei, predigte den Vögeln
und singend pries er Gottes Güte und Barmherzigkeit.
Er war überzeugt, dass Gott in allen Dingen lebt.